Wissenschaft

Aktuelle Nachrichten und Informationen aus der Wissenschaft - inbesondere über Studienergebnissen - zu Honigbienen, Hummeln und weiteren Wildbienen aus der ganzen Welt.

Zusätzlich steht eine Übersicht aller veröffentlichter Studien mit ihren Originaltiteln bereit. Dort kann nach Begriffen in den Studientiteln und den Namen der Autoren gefiltert werden.

Mikrobielle Gemeinschaften leiten Bienen

In der Beziehung zwischen Pflanzen und Bestäubern nutzen Pflanzen über ihre Blüten vielfältige Reize – insbesondere visuelle und den Geruchssinn betreffende. Diese Art der Kommunikation ist entscheidend für diese Beziehung. Die Rolle mikrobieller Hefen und Bakterien auf den Blüten als Intermediäre der Kommunikation zwischen Pflanzen und Bestäubern sind erst seit kurzer Zeit bekannt und Grund genug, einmal genauer hinzuschauen.

Wildbienen und Schwebfliegen in verschiedenen Landschaftstypen

Wildbienen und Schwebfliegen spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestäubung von Nahrungspflanzen und Wildpflanzen. In den Niederlanden kommen hunderte unterschiedliche Arten Bestäuber vor. In den letzten Jahren haben sie jedoch in der Anzahl als auch der absoluten Menge deutlich abgenommen. In einem nun vorgelegten Bericht wurde das Vorkommen von Wildbienen und Schwebfliegen für verschiedene Landschaftstypen kartiert. Mithilfe dieser Informationen lassen sich bestimmte Arten gezielt unterstützen.

Hummeln mit Sensoren statt Drohnen

Mit Drohnen können Landwirte bereits über ihre Felder fliegen und die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit oder die Gesundheit ihrer Pflanzen überwachen. Diese Maschinen benötigen jedoch so viel Energie zum Fliegen, dass sie in Wahrheit nicht weit kommen. Wissenschaftler haben nun ein Huckepack-System für Hummeln entwickelt, das erst nach sieben Stunden aufgeladen werden muss.

Erfolgreiche Hummelkönigin nach Wildfang?

Hummeln sind eusozial, aber Königinnen leben den Großteil ihres Lebens allein. Über den Zeitraum, in dem sie allein zurecht kommen müssen, ist wenig bekannt, nicht einmal über die besonders wesentlichen Faktoren, die zu einer erfolgreichen Gründung eines neuen Volkes führen.
Wenn eine Königin bereits ein Nest in freier Wildbahn gegründet hat, wird sie dann ein weiteres in Gefangenschaft gründen?

Kognitive Leistung von Insekten in freier Wildbahn

Das Verständnis der Wahrnehmung und des Lernverhaltens von Tieren und wie sie sich an etwa erinnern können, ist entscheidend dafür, wie Wahrnehmungen auf die natürliche Selektion einwirken und wie sich ökologische Faktoren auf das Verhalten auswirken. Die Mehrzahl der Studien zur Wahrnehmung werden anhand von Tieren in Gefangenschaft untersucht – in Laboratorien. Der Vorteil dabei ist eine kontrollierte Umgebung für genaue Messdaten. Allerdings könnte dies zu einer Verfälschung führen, da sich Lernleistungen in einer natürlichen Umgebung mit unterschiedlichen Störfaktoren ganz anders entwickeln könnten.

Erhalt natürlicher Lebensräume für Bienenvielfalt essenziell

Verlust und Veränderungen von Lebensräumen gelten als eine der Hauptgründe für den aktuellen Verlust der Bestäubervielfalt. Über die Bedeutung des Lebensraums und die Präferenzen für wichtige Bestäuber ist jedoch wenig bekannt. Dabei wären entsprechende Informationen entscheidend, um den weiteren Rückgang zu stoppen. In einer Studie haben Wissenschaftler die Bedeutung verschiedener Lebensräume für Bienen bewertet. Sie haben dabei auch die Präferenzen bestimmter Lebensräume ermittelt und die Vielfalt der Bienen innerhalb dieser Lebensräume quantifiziert.

Junge Bienen beschleunigen das Altern Älterer

Honigbienen-Völker sind komplexe Gesellschaften, in denen die Arbeit nicht zentral verteilt wird. Wie genau diese Arbeitsaufteilung erfolgt, ist noch immer kaum nachvollziehbar. Schweizer Forschung haben entdeckt, dass junge Bienen diesen Prozess beeinflussen. Sie veranlassen die älteren Bienen dazu, Aufgaben außerhalb des Nestes zu übernehmen, und reduzieren so drastisch deren Lebenserwartung.

Biodiversität für Landwirte bedeutsamer als gedacht

In der konventionellen Landwirtschaft wird Aspekten wie der Qualität der Pflanzen, der Bodenqualität, der Düngung und der Unkrautbekämpfung größte Aufmerksamkeit gewidmet. Überraschenderweise spielt die Bedeutung von Ökosystemleistungen für die Landwirtschaft nur eine geringe Rolle. Forschungsergebnisse zeigen, dass selbst die konventionelle Landwirtschaft durch die Förderung von Wildbestäubern profitiert.

Pollenquellen von Wild- und Honigbienen

Westliche Honigbienen sind die dominierenden Bestäuber von Kulturpflanzen in Monokulturen. Der Zugang zu geeigneten Nahrungspflanzen im Sommer ist ein entscheidender Faktor für die Gesundheit von Völkern in landwirtschaftlich geprägten Gegenden.
Endemische Bienenarten, die sich zusammen mit einheimischen Pflanzenarten entwickelt haben, zeigen meist eine Präferenz für saisonal verfügbaren einheimischen Pflanzenpollen oder sind sogar ausschließlich daran gebunden. Honigbienen suchen während der trachtarmen Sommermonate in großem Umfang nach nicht einheimischen Pflanzen. Es ist jedoch unklar, ob die Verwendung dieser Arten auf die Bevorzugung der Honigbiene für diese Pflanzen zurückzuführen ist oder auf deren starke Präsenz.

26 neue Bienenarten entdeckt

In den Weiten des überwiegend unbewohnten Outbacks in Australien gibt es noch viel zu entdecken: Australische Forscher haben dort gleich 26 neue endemische Bienenarten ausgemacht. Die neuen Arten gehören zur Untergattung Colletellus in der Gattung Leioproctus in der Familie Colletidae – den Seidenbienen. Der Name ist bei ihnen Programm: Sie kleiden das Innere ihrer Nester zum Schutz ihrer Nachkommen mit selbst produzierter Seide aus.

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