Wissenschaft

Aktuelle Nachrichten und Informationen aus der Wissenschaft - inbesondere über Studienergebnissen - zu Honigbienen, Hummeln und weiteren Wildbienen aus der ganzen Welt.

Zusätzlich steht eine Übersicht aller veröffentlichter Studien mit ihren Originaltiteln bereit. Dort kann nach Begriffen in den Studientiteln und den Namen der Autoren gefiltert werden.

Österreichweit über 160 Bienenarten nachgewiesen

Unzählige Pflanzen werden von Bienen bestäubt. Einen wesentlichen Anteil übernehmen dabei Wildbienen, zu denen auch die Hummeln zählen. Trotz ihrer Bedeutung sind viele Wildbienen-Arten aufgrund von Lebensraumverlust auch in hiesigen Breiten bereits selten geworden. Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) starten daher eine österreichweite Naturschutz-Initiative zur Förderung der Wildbienen in ihren Wäldern.

Wildbienen mögen keine intensive Landwirtschaft

In Neuseeland gibt es 28 endemische Bienenarten, die eine wichtige Rolle bei der Bestäubung einheimischer Pflanzen, aber auch landwirtschaftlicher Nutzpflanzen übernehmen. Sie standen bisher kaum im Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen. Eine aktuelle Studie neuseeländischer Forscher zeigt nun, dass Wildbienen umso stärker zurückgehen, je intensiver Flächen landwirtschaftlich genutzt werden.

Besitzen Bienen einen Akzent?

Ein Team der Universität Cardiff versucht herauszufinden, ob Honigbienen in Wales einen regionalen Akzent besitzen.Wer die walisische Sprache kennt, wird sicher nicht zögern, dem sofort zuzustimmen.
Für die Untersuchung haben sich die Wissenschaftler viel vorgenommen: Es sollen Tonaufnahmen in den Bienenbeuten bei 3.235 Imkern von Holyhead bis Chepstow entstehen. Zugleich möchte man an der Pharmazeutischen Schule der Universität herausfinden, was die beste Nektarquelle für die Honigproduktion ist und daher auch Fotos und Videos von den Pflanzen nahe der Bienenbeuten sammeln.

Und sie fliegen doch: Neues Modell zum Flug von Bienen

Entgegen aller vom Menschen aufgestellten Gesetzmäßigkeiten war es Bienen schon immer egal, dass sie eigentlich nicht fliegen können sollen. Früher ging man lange davon aus, dass sie es Flugzeugen gleichtun, um genügend Auftrieb zu erhalten, bevor man 1996 entdeckte, dass sich an den Vorderkanten ihrer Flügel winzige tornadoähnliche Luftverwirbelungen bilden, die als „leading edge vortex“ (LEV) bekannt wurden. Sie sollten für den ultimativen Auftrieb verantwortlich sein.

Klimawandel bedroht heimische Bienenarten

Mit dem Klimawandel ändern sich Blütezeiten von Pflanzen und der Zeitpunkt, zu dem Bienen schlüpfen – mit bisweilen fatalen Folgen für die Bienen. Das konnten Ökologen in einer neuen Studie zeigen.
Rund 550 verschiedene Bienenarten leben in Deutschland. Den größten Anteil davon bilden die solitären Bienen. Sie leben nicht in einem großen Bienenstaat, wie man das von der Honigbiene kennt, sondern jedes Bienenweibchen legt oft mehrere eigene Nester an und versorgt seine Nachkommen alleine. Solitäre Bienen nutzen ihre kurze Lebensspanne von wenigen Wochen ausschließlich, um sich fortzupflanzen und um ihre Nachkommen mit Proviant für die Entwicklung zur erwachsenen Biene zu versorgen. Sie sind dabei auf Blütenpollen angewiesen, den sie oft nur auf bestimmten Pflanzenarten sammeln können.

Wir sind dann mal weg

Am 7. Juli wurde die überarbeitete und erweiterte Studie „Wir sind dann mal weg: Die (un-)heimliche Artenerosion in Europas Agrarlandschaften“ vorgestellt. Eine nennenswerte Besserung ist für die Gesamtheit der Arten nicht in Sicht.

Lern-Gene bei Honigbienen sorgen für Anpassung an Umwelt

Die Honigbienen Ostafrikas sind sehr gut an sehr verschiedene Lebensräume angepasst – was auf eine veränderte Wahrnehmung ihrer Umwelt zurückzuführen ist. Forscher verglichen dazu das Erbgut von Honigbienen aus den Bergwäldern Kenias mit dem von Honigbienen aus tiefer gelegenen Savannen. Das Ergebnis: Beide Populationen verfügen zu fast 98,6 Prozent über sehr ähnliches Erbgut – doch auf zwei Erbgut-Abschnitten unterscheidet es sich eklatant. Die Differenzen betreffen vor allem Gene, die die Fähigkeit steuern, die Umwelt wahrzunehmen und daraus zu lernen.

57 Pestizide Gift für Bienen

Für eine Studie haben Wissenschaftler des nationalen polnischen Veterinär-Instituts einen neuen Test entwickelt, mit dessen Hilfe sie exakt nachweisen konnten, welche der 200 in der EU zugelassenen Pestizide und von Imkern genutzte Bienenbehandlungsmittel gegen die Varroa-Milbe eine Rolle beim Bienensterben spielen.

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