Die Evolution vegetarischer Bienen

Wie wurden aus den ursprünglich fleischfressenden Grabwespen vegetarische Bienen? Dabei handelt es sich um ein faszinierendes Rätsel der Evolutionsforschung und das ist nun womöglich gelöst.
Wie wurden aus den ursprünglich fleischfressenden Grabwespen vegetarische Bienen? Dabei handelt es sich um ein faszinierendes Rätsel der Evolutionsforschung und das ist nun womöglich gelöst.
Kuckucksbienen legen ihre Eier unauffällig in die Nester anderer Bienenarten. Die Kuckuckskinder töten die Wirtslarve oder fressen das Wirtsei und ernähren sich von dem eingelagerten Pollen. Neun neue Arten dieser heimlichen Bienen wurden in Sammlungen und Museen in ganz Nordamerika gefunden; sechs weitere sind auf eine unveröffentlichte jahrzehntealte akademischen Arbeit zurückzuführen.
Wissenschaftliche Laboruntersuchungen bestätigen, dass Schweizer Bienenhonig nicht wie vom Fernsehmagazin Kassensturz behauptet, mit Mikroplastik verunreinigt ist. Unter dem Titel „Plastik im Honig: Test zeigt Verschmutzung im Naturprodukt“ wurden Schweizer Honigkonsumenten im März 2014 durch eine Sendung des Kassensturz aufgeschreckt.
Wissenschaftler haben ein neues Design innovativer bioinspirierter Nadeln vorgestellt. Die Entwicklung basiert auf dem Stachel der Honigbiene, der leicht Weichgewebe durchdringen kann. Eine Verringerung der Einführkraft verringert die Deformation des Gewebes, was für ein genaueres Erreichen des Ziels bei chirurgischen Eingriffen wesentlich ist.
Honigbiene sind wichtige Bestäuber für landwirtschaftliche Produkte. Die Gesundheit von Bienen ist von mehreren Faktoren abhängig, einschließlich Ressourcenqualität und Pestizidbelastung. Insbesondere in intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen mit weitläufigen Monokulturen können Qualität und Quantität der verfügbaren Nährstoffe vermindert sein, die Belastung mit Pestiziden ist wahrscheinlich. Bislang gibt es jedoch keine Untersuchungen zu synergetischen Effekten von Pestiziden und Ernährungsstress. Eine aktuelle Studie hat sich nun dieser Thematik gewidmet. Die Ergebnisse haben Auswirkungen auf die aktuelle Risikobewertung von Pestiziden.
Das Archipel der Azoren ist natürlicherweise kein Lebensraum von Hummeln. Aufgrund der großen Entfernung zu den nächsten natürlich vorkommenden Hummeln, konnten sie es nur mithilfe des Menschen auf die Inselgruppe schaffen. Erstmals Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Feldhummeln auf den Azoren beobachtet und blieben bis 2005 auch die einzig dort bekannte Hummelart.
Ein besonderes Proteingemisch im Futtersaft von Bienen hilft dabei, das Überleben der Königinnenlarven zu sichern. Das hat aber weniger mit der Ernährung der Tiere zu tun als mit Statik. Durch ihre speziellen Eigenschaften verhindern die Proteine, dass die großen und schweren Larven aus ihren Zellen fallen. Wie dies auf molekularer Ebene bewerkstelligt wird, haben Forscher nun herausgefunden.
Die Länge der Hell-Dunkel-Periode gilt als universeller Zeitgeber, der bei zahlreichen Tieren physiologische Prozesse reguliert. Für Tiere, die sich in Umgebungen entwickeln müssen, in die kaum Licht fällt, etwa Höhlen oder Hohlräume kann die Thermoperiode jedoch ein wichtigerer Regulator sein. In einer aktuellen Studie testeten Wissenschaftler diese Hypothese an der Luzerne-Blattschneiderbiene. Sie nistet in Höhlen, wo sie sich ihre Brutzellen entwickeln.
Der Botanische Garten in München zählt immer mehr Wildbienenarten. 15 wärmeliebende Arten sind neu hinzugekommen und damit können dort mindestens 106 Wildbienenarten angetroffen werden. Einige kälteliebende Arten sind allerdings verschwunden.
Wildbienen sind wertvolle Bestäuber, werden aber immer seltener. Bei der täglichen Nahrungssuche in Agrarlandschaften begegnen sie einem mehr oder weniger bunten Mosaik aus Nistgelegenheiten, Nahrungsquellen und ungeeigneten Flächen. Wissenschaftler haben in einer Studie untersucht, wie die räumliche Verteilung in einem derartigen Mosaik das Leben der Wildbienen bestimmt.
Patagonien könnte seine einzige endemische Hummelart verlieren, weil die Politik die Einfuhr invasiver Arten massiv unterstützt. Wissenschaftler zeigen die Konsequenzen auf, die auf aktuellen Erhebungen der unkontrollierten Verbreitung importierter Hummeln basieren.
Städte sind wärmer als das Umland und wenn sie expandieren, verschwinden auch viele nützliche Insekten aus dem städtischen Ökosystem. Für die Aufrechterhaltung von Ökosystemleistungen wie der Bestäubung benötigt man sie aber. Wie sich die Veränderungen auf die Bestäubergemeinschaften auswirkt, haben Wissenschaftler in einer Studie untersucht.
Die Mehrzahl der Anwendungen von Neonicotinoid-haltigen Pestiziden stellt ein Risiko für Wild- und Honigbienen dar, so die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in ihren aktuell veröffentlichten Bewertungen. Die Behörde hat die Risikobewertungen für drei Neonicotinoide – Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam – aktualisiert, die in der Europäischen Union aufgrund der von ihnen ausgehenden Bedrohung für Bienen derzeit Anwendungsbeschränkungen unterliegen.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass in Agrarlandschaften mit kleinen Feldern mehr Wildbienen vorkommen als in Landschaften mit großen Feldern. Und das höhere Aufkommen von Wildbienen führte zu einer verbesserten Bestäubung der dort angebauten Pflanzen. Überraschenderweise fanden sich weniger Wildbienen in Landschaften, in denen viele verschiedene Feldfrüchte angebaut wurden.
Eine neue mathematische Methode zur Vorhersage von Umkehrpunkten – dem Zeitpunkt, an dem plötzliche Veränderungen in komplexen vernetzten Systemen auftreten – kann Erkenntnisse dazu liefern, den Zusammenbruch von Bienenarten zu verhindern.
Ein Team von Forschern, dass Bienenwölfe – solitär lebende Grabwespen – das Problem der Resistenzbildung gegenüber Krankheitserregern anscheinend nicht kennen. Sie schützen ihren Nachwuchs vor Schimmelpilzen. Dazu nutzen sie symbiotische Bakterien, die einen Antibiotika-Cocktail aus 45 Substanzen bilden. Die Vielfalt der Substanzen ist nicht nur weitaus höher als bislang angenommen, sondern seit dem Ursprung dieser Symbiose vor 68 Millionen Jahren erstaunlich stabil geblieben.
Getreide, Kartoffeln, Tomaten – viele Nutzpflanzen sind, insbesondere für eine Ertragssteigerung, auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Dass Pestizide das Bestäubungsverhalten von Hummeln beeinträchtigen, haben Wissenschaftler nun herausgefunden.
Honigbienen schaffen die Bestäubung von Himbeeren in großen Kulturen fast allein, zeigt eine Studie norwegischer Wissenschaftler im Ergebnis. Doch sie beschreibt auch, dass die Honigbienen die wildlebenden Hummeln fast vollständig von den Kulturpflanzen fernhalten. Die Forscher halten es für riskant, sich auf einen Bestäuber allein zu verlassen.
An die Kälte angepasste Arten dürften während der Eiszeiten ihren größten Verbreitungsumfang erreicht haben. Später, als es wärmer wurde, haben sie sich in den Norden und in Höhenlagen zurückgezogen. Durch die Abgeschiedenheit einzelner Gebiete können sich im Laufe der Zeit (Unter-)Arten ausgebildet haben. In einer Studie sind dem Wissenschaftler nachgegangen und zwar für eine der häufigsten europäischen Hummelarten, die Berglandhummel, die in alpinen und arktischen Regionen Europas anzutreffen ist
Orchideenbienen sind wichtige Bestäuber im Urwald des Amazonas. Im Osten Brasiliens weicht der Urwald jedoch zunehmend monotonen Palmöl-Plantagen. Wissenschaftler haben untersucht, inwieweit Waldreservate und Uferkorridore zum Erhalt von Orchideenbienen beitragen können, sodass sie auch in den Plantagen anzutreffen sind.
Wie schafft es die Honigbiene, zum richtigen Zeitpunkt jene Blumen anzusteuern, die genau dann in voller Blüte stehen? Wie findet sie zum Bienenstock zurück, auch wenn die Sonne, an dem sich das Insekt orientiert, ihren Stand am Himmel längst verändert hat? Wie schafft sie es, diese Informationen an ihre Artgenossinnen weiterzugeben? Und welche molekularen Prozesse steuern dieses Verhalten, über welche anatomischen Strukturen laufen sie ab?
Bei einer ersten Langzeitstudie haben Wissenschaftler die Hummel-Population des US-Bundesstaates New Hampshire unter die Lupe genommen. Über den Untersuchungszeitraum von 150 Jahren hat sich ein dramatischer Rückgang eingestellt.
Thiamethoxam ist eines der weltweit vielfach eingesetzten Neonicotinoide in der Landwirtschaft und steht seit langem im Verdacht, einer der Ursachen für den starken Insektenrückgang der letzten Jahre zu sein. Das Agrounternehmen Syngenta hat nun eine Studie zu dem von ihm produzierten Thiamethoxam im Hinblick auf die Wirkung gegenüber Honigbienen publiziert. Demnach gibt es keine schädlichen Auswirkungen.
Der Mensch lernt von der Natur, die Technik auch. Eine innovative Bildverbesserungsmethode beruht auf dem Sehsinn nachtaktiver Bienen und eines nachtaktiven Schmetterlings, des Wiener Weinschwärmers. Nachtaufnahmen und unterbelichtete Fotos werden so mittels einfacher Berechnungen in Sekundenschnelle qualitativ verbessert.
Einen Zuschuss von fast einer Million US-Dollar des US-Landwirtschaftsministerium hat die Penn-State-Universität erhalten. Er soll dazu dienen, möglichst gute Bewirtschaftungsmethoden einer ökologischen Imkerei zu bestimmen, indem sie biologisch arbeitende Imkereien mit konventionellen Managementsystemen vergleicht.