Panorama

Aktuelle Nachrichten und Informationen zu Honigbienen, Hummeln und weiteren Wildbienen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und der ganzen übrigen Welt.

Zuckerrübe schlägt Honigbiene

In Deutschland werden auf etwa 3 % der Ackerfläche Zuckerrüben angebaut, fast ausschließlich konventionell. Düngemittel, Fungizide und Insektizide gehören dazu. Und in diesem Jahr auf einer Reihe der Flächen das Neonicotinoid Thiamethoxam in Form von Saatgutbeize. Da Zuckerrüben keine bienenattraktiven Pflanzen sind, alles nicht so schlimm. Oder bricht die Regierung doch ihr Versprechen, keine Bienen-schädigenden Pestizide zuzulassen?

Gute Nisthilfen für Wildbienen

Etwa 19 % der meist solitär lebenden Wildbienen gehören zu den so genannten Hohlraumbrütern. Das heißt, sie nisten sich in natürliche und künstliche Hohlräume ein, die günstige Bedingungen für Brutplätze offerieren. Um den Wildbienen unter die Flügel zu greifen, bietet der Mensch oftmals Insektenhotels an. Ob Balkon oder Garten, nur mit richtig ausgestatteten Nisthilfen leistet der Mensch einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz.

Wildbienensichtungen melden

Viele an Wildbienen Interessierte stellen sich die Frage, wo sie eigene Sichtungen von Wildbienen melden können. Dazu treffen immer wieder Anfragen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und sogar Luxemburg in der Redaktion ein. Wer nimmt Sichtungen von Wildbienen entgegen, verifiziert sie und überführt sie in ein Register, das systematisch geführt wird?

Mai-Langhornbiene ist die Wildbiene des Jahres 2021

Das Kuratorium „Wildbiene des Jahres“ hat für 2021 eine Biene gewählt, deren Männchen sich durch enorm lange Antennen auszeichnen und die sich im Frühling sehr auffällig benehmen. Die Mai-Langhornbiene ist etwas größer als die Honigbiene, wirkt ein wenig plump und ist pelzig orange-braun behaart. Sie hat besondere Ansprüche an ihre Nahrungspflanzen, denn sie besucht ausschließlich Schmetterlingsblütler.

Honigbienen als Informationsquelle

Um zum Umweltschutz im Stuttgarter Gewerbegebiet Vaihingen/Möhringen beizutragen, hat das Stuttgarter Planungs- und Beratungsunternehmen Drees & Sommer zusammen mit dem belgischen Start-up BeeOdiversity ein Pilotprojekt gestartet. Von April bis Oktober werden dabei regelmäßig Pollen aus zwei Drees & Sommer-Bienenstöcken entnommen und untersucht. Die auf diese Weise gewonnenen Daten lassen sich bestens für die Entwicklung nachhaltiger Gebäude, Quartiere und Städte nutzen.

Kommunen praktizieren Insektenschutz

Deutschlandweit verzichten bereits rund 550 Städte und Gemeinden weitgehend auf chemisch-synthetische Pestizide bei der Pflege ihrer Grün- und Freiflächen und tragen somit zum Schutz von Bienen und anderen Insekten und zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Seit drei Jahren dokumentiert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) diese Kommunen in einer interaktiven Karte. Seit dem Start des Projekts ist die Zahl der insektenfreundlichen Kommunen stark angestiegen.

Die Hummel, die aus der Kälte kam

Erst zum zweiten Mal gelang diesen Sommer der Nachweis der seltenen Semenov-Hummel in Österreich. Der Hummel-Liebhaber Walter Wallner fotografierte die besondere Hummelkönigin am 11. Juni bei einem seiner Streifzüge durch das Wenger Moor in Salzburg und meldete ihn auf der Online-Plattform des Naturschutzbundes. Experten bestätigten inzwischen die besondere Bedeutung dieses Fundes, es ist vermutlich eine der südlichsten Beobachtungen dieser Hummel in Europa.

Honigverfälschungen im hiesigen Handel

Jürgen Binder von der Prof. Ludwig Armbruster Imkerschule hat eine Kampagne zur Aufdeckung von Honigverfälschungen gestartet. Honige werden im Handel beschafft und in Laboren außerhalb Deutschlands untersucht. Verfälschungen können durch das Hinzufügen von Fremdzuckern oder falsche geografische oder falsche botanische Ursprungsangaben erfolgen. Der Preis für ein Glas Honig ist nur ein Indiz.

Manipulation von Bienen und anderen Insekten durch indirekte Gentechnik

Ein Forscherteam hat ein Patent angemeldet, mit dem Honigbienen, Hummeln und andere Insekten durch gentechnisch veränderte Bakterien manipuliert werden sollen. Dabei soll das Erbgut von natürlicherweise im Darm von Bienen und Hummeln vorkommenden Bakterien so verändert werden, dass diese einen zusätzlichen Botenstoff produzieren. Diesen Stoff sollen die Bienen über den Darm aufnehmen. Er soll sich im Körper der Insekten verteilen und so bis in deren Gehirn gelangen.

Ernährungsanforderungen von Hummeln ändern sich im Laufe ihres Lebenszyklus

Hummel-Königinnen ändern ihre Ernährungsgewohnheiten, nachdem sie Nester angelegt haben. Sie bevorzugen abwechslungsreiche Landschaften, deren Nahrungsvielfalt das Wachstum der Völker unterstützen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studienveröffentlichung, die zum wachsenden Verständnis von Hummeln beiträgt. Sie gibt damit auch wertvolle Informationen für die Erhaltungsplanung und die nachhaltige Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen zu einem entscheidenden Zeitpunkt im Lebenszyklus der Hummeln.

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