Politiker müssen endlich die Bestäuber schützen

Verbesserungen der Umweltmaßnahmen in der Landwirtschaft müssen in ganz Europa vorgenommen werden, wenn Insektenbestäubern wirksam geholfen werden soll.
Verbesserungen der Umweltmaßnahmen in der Landwirtschaft müssen in ganz Europa vorgenommen werden, wenn Insektenbestäubern wirksam geholfen werden soll.
Hummeln haben in der Natur nur wenig Freunde: Der Mensch setzt ihnen in allen Bereichen zu – durch immer weniger Lebensraum, Pestizide und die Verbreitung von Krankheiten durch die Haltung von Honigbienen. Zusätzlich müssen sich Hummeln gegen weitere schwierige Umweltbedingungen durchsetzen, in verbliebenen Lebensräumen etwa gegen natürliche Raubtiere wie dem Dachs.
Extremes Wetter stellt eine Bedrohung für Honigbienen dar, da der Wind die Effizienz der Nahrungssuche verringert wie eine aktuelle Studie aus Großbritannien zeigt: Hohe Windgeschwindigkeiten verringern die Effizienz der Nahrungssuche einer Honigbiene erheblich. Honigbienen zögern bei höheren Windgeschwindigkeiten ihren Abflug zunehmend heraus.
Hummeln sind bedeutende Bestäuber in gemäßigten, subarktischen und alpinen Regionen, von denen viele Arten unter starkem Druck stehen und deutlich zurückgehen. Sie werden gerne für Modelluntersuchungen herangezogen, doch im Mittelpunkt stehen fast ausschließlich Arbeiterinnen und Königinnen. In einer aktuellen Studie standen die Drohnen im Mittelpunkt, über die nur wenig bekannt ist.
Bienen sind Bestäuber vieler Wild- und Nutzpflanzen, jedoch nimmt ihre Vielfalt und Dichte in zahlreichen Landschaften ab. Ein Forschungsteam hat nun das Sammelverhalten von Bienen in Agrarlandschaften untersucht.
Häufigere Dürren in manchen Regionen der Welt führen zu weniger Blüten bei vielen Pflanzen, wie Forschungsergebnisse zeigen. Und das ist durchaus ein Faktor, der auch einzelne Bienenarten gefährden könnte.
In einer Studie haben Wissenschaftler herausgefunden, dass eigentlich kritisch beäugte nicht einheimische Pflanzen, die oft in Gärten und Parks anzutreffen sind, durchaus endemische Insekten unterstützen – Schmetterlinge, Bienen und Schwebfliegen sowie Käfer, Käfer und Ohrwürmer.
Die Bestimmung vieler Bienen-Arten ist im Feld kaum möglich und kann nur im Labor vorgenommen werden. Die Anzahl der Spezialisten ist allerdings beschränkt. Durch ein DNA-Barcoding lässt sich eine sichere Identifizierung erreichen, ohne dass dafür Bienen-Spezialisten notwendig sind.
Erste Blütenpflanzen sind bereits vor mehr als 140 Millionen Jahren in der Kreidezeit entstanden. Mit zumindest 300.000 Arten sind diese damit die mit Abstand größte Pflanzengruppe. Evolutionsbiologen haben in einer Studie dreidimensionale Blütenformen analysiert und herausgefunden, dass sich Blütenformen im Laufe der Evolution modular an unterschiedliche Bestäuber angepasst haben.
Der bekannte Hummel-Forscher Dave Goulson hat jüngst einen Essay in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Science Direct“ publiziert, das sich nur vorrangig an Forscher richtet. Lesens- und beachtenswert ist es in jedem Fall.
In einer Studie wurden Honigbienen extrem niederfrequenten elektromagnetischen Feldern (ELF EMF) als abiotischem Umweltfaktor ausgesetzt. In der Umwelt können die Felder insbesondere von Überland-Stromleitungen ausgehen.
Das Verständnis der Mechanismen, mit denen Organismen sich an ungünstige Bedingungen anpassen, ist eine grundlegende Frage von Ökologie und Evolutionsbiologie. Ein solcher Mechanismus ist die Diapause, die Ruhephase, mit der etwa auch Hummeln den Winter überstehen. Wissenschaftler haben die molekularen Veränderungen in der Hämolymphe der Dunklen Erdhummel untersucht.
Neben Honigbienen sind Hummeln die am besten untersuchten Bienen, wobei fossilen Funden von Hummeln bisher kaum Aufmerksamkeit geschenkt wurde. In einer neuen Studie haben Wissenschaftler einen großen Teil bekannter und Hummeln zugeschriebener Fossilien erneut untersucht.
Weltweit gibt es rund 260 bekannte Hummel-Arten, viele leben auf dem höchsten und größten Hochland der Welt – in Tibet, einem Hotspot für Hummeln. Dort lebt auch eine der ältesten und nur wenig bekannten Hummeln mit dem lateinischen Namen Bombus superbus.
Der Verlust von Lebensräumen, Umweltverschmutzung und Klimawandel treiben viele Wildbienen-Arten sogar in Nordirland an den Rand des Aussterben, wie ein neuer Bericht zur aktuellen Situation von Wildbienen der Organisation Buglife zeigt. Bei der neuen Überprüfung der Bienen-Populationen wurde festgestellt, dass 21 Arten vom Aussterben bedroht sind, sofern keine Maßnahmen zu ihrem Schutz ergriffen werden.
Rund 20 Prozent der Agrarflächen weltweit bringen heute weniger Erträge als vor 20 Jahren. Wie kann das sein, wo doch die industrielle Landwirtschaft eigentlich für immer bessere Erträge sorgen sollte? Schuld daran ist einzig der Mensch, der die Gratis-Dienstleistungen der Natur verschmäht und sie sogar vernichtet.
Wissenschaftler haben eine neue Methode entwickelt, mit der die Quelle von Bienenpollen schnell identifiziert werden kann. So lässt sich besser herausfinden, welche Blumen für Bienen wichtig sind.
Kommerzielle Hummel-Völker werden für eine breite Palette Nutzpflanzenarten vermarktet. Bei einer Erdbeersorte haben die Hummeln – wissenschaftlich begleitet – die Erträge um 25 % steigern können, in anderen Fällen zeigte sich jedoch keinerlei Auswirkung.
Wissenschaftler haben den Einfluss der Körpergröße von Bienen in speziellen Bestäubersystemen untersucht. Bienen lassen ihren Körper vibrieren, um Pollen freizusetzen. Die von den Bienen verwendete Frequenz ist durchaus von der Körpergröße abhängig.
Nach der deutschen Krefeld-Studie, ähnlichen Ergebnissen aus Dänemark und der weltweiten Studie von Francisco Sánchez-Bayo und Kris A. G. Wyckhuys, gibt es ähnlich schlechte Nachrichten nun auch aus Großbritannien. Dort machen sich viele bestäubende Insekten ebenfalls immer rarer.
Forscher haben das Nektarangebot von Ackerland über ein ganzes Jahr hinweg gemessen und Lücken aufgedeckt, bei denen das Nahrungsmittelangebot nicht die Nachfrage der Bestäuber erfüllt.
Auf der Basis von Aufzeichnungen haben Wissenschaftler in einer Studie errechnet, wo welche Hummel-Arten mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit in fast allen Ländern der Europäischen Union anzutreffen sind.
Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge sind in hohem Maße auf Blumen angewiesen, um Nektar als Nahrung zu erhalten. Gleichzeitig sind diese Pflanzen für die Fortpflanzung auf die Bestäuber angewiesen. In den letzten Jahrzehnten haben Ökologen aufgrund des Rückgangs der Vielfalt und des Überflusses von Blüten und Bestäubern die Folgen des Blütenverlusts für Bestäubergemeinschaften und die Bestäubung von Pflanzen untersucht.
Bienen im Weltall? Nicht ganz, aber ein Satellitenbetreiber hilft bei der globalen Überwachung von Bienenvölkern und sendet die Daten aus den Völkern via Satellit zur weiteren Analyse ins Rechenzentrum.
Nur selten wurden Hummeln dabei beobachtet, wie sie Honigtau von Blattläusen sammeln. Im Allgemeinen liegt der Zuckeranteil in Honigtau von Blattläusen deutlich unter der Zuckerkonzentration in Blumennektaren. Im trockenen Sommer 2018 zeigte zumindest ein Hummelvolk in Großbritannien, dass es seine Nahrungsaufnahme opportunistisch umstellen kann.